Mit Kraft, Liebe und Besonnenheit: Pastor Johann Staak in Ehra ordiniert

Pressemitteilung 28. Februar 2025

Am 23. Februar 2025 wurde Johann Staak von Regionalbischöfin Marianne Gorka in der St. Michaelis-Kirche zu Ehra zum Pastor ordiniert. Der 33-jährige Theologe übernimmt eine halbe Stelle im verbundenen Pfarramt Brome-Tülau-Ehra-Jembke-Weyhausen und wird insbesondere die Jugendarbeit in der Region Mitte des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen verantworten.

Wie wir alle es schaffen - mit Gottes Hilfe.

In ihrer Ordinationspredigt betonte Regionalbischöfin Marianne Gorka die Bedeutung des Ordinationsverses aus dem 2. Timotheusbrief: "Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit." Sie verglich diesen Vers mit dem bekannten "Wir schaffen das" der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und stellte fest: "Dieses Wort hat eine frappierende Ähnlichkeit mit dem fordernden wie aufmunternden 'Wir schaffen das'. Mit Gottes Geist erfüllt stehen Sie ganz und gar nicht als 'Flasche leer' da – im Gegenteil: hier gilt: Sie schaffen das! Wie wir alle es schaffen - mit Gottes Hilfe."

Den Glauben im Schulalltag leben

Gorka erinnerte zudem an die Gemeinschaft und das "Wir" in der christlichen Botschaft: "Gottes Geist spricht immer in der ersten Person Plural. WIR. WIR haben empfangen." Sie ermutigte den neu ordinierten Pastor: "Sollten Sie in Ihrem Beruf je daran zweifeln, denken Sie an Ihren Ordinationsvers: Der Geist, den Gott gibt, ist Atem, Leben und Raum für uns; er macht uns kräftig, lässt uns lieben und hilft, besonnen zu bleiben."

Ein Pastorensohn mit Verantwortungsbewusstsein

Johann Staak, 1992 in Pasewalk geboren, ist Kind einer Pastorenfamilie und bringt ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Freuden des geistlichen Amtes mit. "Ich bin geprägt vom dem Pastorenbild, das in meiner Familie über Generationen weitergegeben wurde. Dieses geistliche Erbe leitet mich", erklärt Staak. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass sich die Rolle des Pastors in der heutigen Zeit gewandelt hat: "Wir müssen als Menschen Verantwortung nicht nur für uns, sondern über uns selbst hinaus übernehmen. Ich persönlich habe große Lust darauf, das als Pastor zu füllen."

"Gemeinschaft ist langfristig immer unerlässlich, um konstruktiv im Leben was zu erreichen. Niemand auf dieser Welt ist allein irgendwie was geworden. Wir kommen schon nicht allein auf die Welt."

Pastor Johann Staak

Gemeinschaft als Fundament des Glaubens und Lebens

Gemeinschaft zeige sich sowohl im Glauben als auch im alltäglichen Leben. Er zieht dabei interessante Parallelen zu seinem Hobby: "Fußball als Gemeinschaftssport taugt als Modell fürs richtige Leben. Aufstieg oder Abstieg, immer gehe es um existentielle Fragen. Und zwar nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Mannschaft." Diese Sichtweise überträgt er auf seine Arbeit als Pastor: "Gemeinschaft ist langfristig immer unerlässlich, um konstruktiv im Leben was zu erreichen. Niemand auf dieser Welt ist allein irgendwie was geworden. Wir kommen schon nicht allein auf die Welt."

"Keinesfalls eine „Flasche leer“"

Mit einem Augenzwinkern griff Gorka Fußballtrainer Trapattonis berühmten Ausspruch "Schwach wie eine Flasche leer" auf: "Mit Gottes Geist erfüllt stehen Sie, lieber Herr Staak, keinesfalls als „Flasche leer“ da! Im Gegenteil: Sie treten in diesen Dienst mit vollem Herzen und offenen Gedanken. Sie haben empfangen – so wie wir alle empfangen haben. Und aus diesem Schatz können Sie nun großzügig weitergeben."

Innovative Ansätze in der Gemeindearbeit

Johann Staak plant, seine Erfahrungen aus dem Vikariat in der Wolfsburger Stadtkirchengemeinde in seine neue Tätigkeit einzubringen. Er möchte in Brome einmal monatlich besondere Gottesdienste anbieten, inspiriert von den Gospelgottesdiensten in Wolfsburg: "In meinem Vikariat in der Wolfsburger Stadtkirchengemeinde habe ich die monatlichen Gospelgottesdienste erlebt. Die, glaube ich, schaffen es, ein spirituelles Erlebnis zu sein, das viele anspricht."

Diese Gottesdienste sollen sich durch eine besondere Atmosphäre, Musik und Sprache auszeichnen. "Das liegt an der Atmosphäre, an der Musik und an der Sprache. Die Predigt dreigeteilt, nicht am Stück und nah an dem, was Menschen aktuell bewegt. Ein Pastor, der nicht im Talar sondern in modernem Anzug die Menschen begrüßt. Wein und Gespräch im Anschluss. Nahbar, einladend, emotional berührend“, erläutert Staak.

"Willkommen in diesem wunderschönen Beruf, lieber Bruder Johann Staak, willkommen in unserer Kirche, die sich auf Sie freut und Ihnen heute diesen Geist als Segen übertragen darf.“

Regionalbischöfin Marianne Gorka

Verantwortung in Kirche und Gesellschaft

In seiner neuen Rolle als Pastor sieht Johann Staak eine große Verantwortung, nicht nur für seine Gemeinde, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes. Er betont: "Egal, welche politische Kraft einem das Heil verspricht, ich vertraue darauf nicht. Sondern auf das biblische Wort. Und das bringt mich dazu, Verantwortung zu übernehmen."

Johann Staak ist sich der Herausforderungen bewusst, die sein Amt mit sich bringt. Als Kind von Pastor:innen, die in der DDR lebten und arbeiteten, hat er ein besonderes Verständnis für die Bedeutung von Mut und Überzeugung im geistlichen Dienst. Er reflektiert: "Für mich ist immer beeindruckend gewesen, bis heute muss ich sagen, dass meine Eltern mutig waren. Ich weiß nicht, ob ich so mutig hätte sein können.“ Gleichzeitig sieht er in den Herausforderungen auch Chancen für persönliches und geistliches Wachstum. 

Regionalbischöfin Marianne Gorka fasste die Hoffnungen und Erwartungen, die mit dieser Ordination verbunden sind, treffend zusammen: "Willkommen in diesem wunderschönen Beruf, lieber Bruder Johann Staak, willkommen in unserer Kirche, die sich auf Sie freut und Ihnen heute diesen Geist als Segen übertragen darf.“

Mit seiner Ordination beginnt für Johann Staak ein neuer Lebensabschnitt. Er wird nun die Verantwortung für die geistliche Betreuung seiner Gemeinde übernehmen und gleichzeitig die Jugendarbeit in der Region stärken. Sein Ziel ist es, Menschen zu erreichen und ihnen Glaubenserfahrungen zu ermöglichen.

Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr studierte er in Rostock und Münster Theologie. Der 33-Jährige war Vikar in der Wolfsburger Stadtkirchengemeinde bei Pastor Frank Morgner. Johann Staak ist verheiratet mit Esther Staak, Pastorin in Brome. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder.

Der Sprengel Lüneburg wünscht Pastor Johann Staak viel Zuversicht und Freude in seinem Dienst und Gottes Segen.

Hintergrund: Die Ordination

Die Ordination ist die feierliche Ernennung zum Pastor bzw. zur Pastorin. Mit der Einsegnung erhalten die Ordinierten das lebenslange Recht, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen. Das Vikariat ist der praktische Teil der Ausbildung zur Pastorin/zum Pastor.

Über den Sprengel Lüneburg:

Zum Sprengel (Kirchenbezirk) Lüneburg gehören zehn Kirchenkreise. In den 220 Kirchengemeinden mit rund 470.000 Gemeindegliedern sind 350 Pastorinnen und Pastoren tätig.

Die geistliche Leitung und den bischöflichen Dienst im Sprengel nimmt seit Februar 2024 Regionalbischöfin Marianne Gorka wahr. Sie vertritt den Sprengel in der Öffentlichkeit und ist über den Bischofsrat beteiligt an der gesamtkirchlichen Leitung der Landeskirche Hannovers. Regelmäßige Predigtstätte der Regionalbischöfin ist die Lüneburger St.-Johannis-Kirche.