Paula Schroeb als Diakonin für die Jugendarbeit in Gifhorn-Mitte eingesegnet

Pressemitteilung Lüneburg, 07. April 2025

„Glücklich sind, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, denn sie sollen satt werden“ (Matthäus 5,6).

Gifhorn, 30. März 2025

Am Sonntag, dem 30. März, wurde Paula Schroeb in einem festlichen Gottesdienst in der Gifhorner St. Nicolai-Kirche von Regionalbischöfin Marianne Gorka in ihr Amt als Diakonin eingeführt. Seit dem 1. Oktober 2024 ist sie zuständig für die Jugendarbeit in der Region Gifhorn Mitte, zu der vier Kirchengemeinden gehören. Die Einsegnung fand im Rahmen eines Gottesdienstes statt, den ein engagiertes Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen unter der Leitung von Superintendentin Sylvia Pfannschmidt gestaltete.

Segensvers mit programmatischer Kraft

Der Einsegnungsvers für Paula Schroeb stammt aus der Bergpredigt: „Glücklich sind, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, denn sie sollen satt werden“ (Matthäus 5,6). In ihrer Predigt knüpfte Regionalbischöfin Marianne Gorka an dieses Wort an: „Hunger und Durst sind Grundbedürfnisse – aber hier stehen sie als Bild für eine tiefliegende Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Wer diesen Antrieb in sich spürt, macht die Welt mindestens ein kleines Stück besser, liebenswerter, lebenswert.“

Gleichzeitig zog sie eine Verbindung zu einem besonderen Naturphänomen, das sie mit Paula Schroebs Zeit in Neuseeland verband: „In Neuseeland gibt es Höhlen, deren Decken mit Lichtpunkten übersät sind. Leuchtende Mückenlarven erzeugen mit Hilfe biochemischer Prozesse Licht. Bio-Lumineszenz nennt man das – ein faszinierendes Bild dafür, was auch in unserer Arbeit passiert: Licht entsteht da, wo etwas an die Luft kommt. Auch Gerechtigkeit entsteht da, wo Unrecht ans Licht gebracht wird.“

Einführung ins Berufsfeld: Persönliches Engagement und klare Haltung

Mit Blick auf Paula Schroebs Lebensweg würdigte die Regionalbischöfin deren hohes Maß an Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein: „Ihr Engagement im Studierendenrat, ihre vielfältigen Erfahrungen in der Jugend- und Gemeindearbeit und nicht zuletzt ihr Wunsch, jungen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen – all das zeigt, wie sehr Sie selbst ausgerichtet sind auf Gerechtigkeit und Teilhabe.“

Im Kirchenkreisjugenddienst ist Paula Schroeb bereits gut vernetzt: Sie leitet unter anderem die Jugendgruppe in Gifhorn Mitte, bringt kreative Projektideen ein und engagiert sich bei Konfi-Angeboten.

„Was für die einen Bio-Lumineszenz ist, ist für uns Gottes Glanz – der sich in einem gerechten, ausgerichteten Leben widerspiegelt.“

Regionalbischöfin Marianne Gorka
Teamer:innen des Juleica-Gottesdienstes (Foto: Sarah Kling)

Juleica-Gottesdienst am Nachmittag: Einsegnung der Teamenden

Am Nachmittag des gleichen Tages wurden in einem weiteren Gottesdienst in St. Petri Ribbesbüttel dreizehn Jugendliche in ihren Dienst als ehrenamtliche Teamende eingesegnet. Der sogenannte Juleica-Gottesdienst – gestaltet von Kirchenkreisjugendwartin Sarah Kling und Diakonin Michaela Hermann – bildete den Abschluss eines mehrmonatigen Ausbildungsweges mit Basisschulung, Erste-Hilfe-Kurs, Praxisprojekten und einem Workshop am Vortag.

Im Mittelpunkt stand auch hier das Thema Licht: In Mitmachstationen konnten die Jugendlichen leuchtende Luftballons mit Segenssprüchen bestücken, Kerzen gestalten und ein Gebetslicht entzünden – begleitet von musikalischen Klängen am Keyboard.

Berufsanerkennungsjahr gestartet

Im Rahmen desselben Gottesdienstes wurde zudem Luisa Kropp in ihr Anerkennungsjahr eingeführt. Sie ist seit März im Kirchenkreisjugenddienst Gifhorn sowie am Philipp Melanchthon Gymnasium in Meine tätig. Der Gottesdienst unter dem Titel „My Lighthouse“ erinnerte daran, dass junge Menschen in der kirchlichen Arbeit nicht nur begleitet werden, sondern selbst zu Orientierung und Licht für andere werden können.

Licht und Gerechtigkeit als Leitmotive

In beiden Gottesdiensten wurde demonstriert, dass das Engagement für junge Menschen immer auch mit einer Haltung verbunden ist: dem Einsatz für Gerechtigkeit, dem Aufrichten und Ausrichten von Menschen – und dem Mut, Licht in diese Welt zu bringen. Oder, wie Marianne Gorka es formulierte: „Was für die einen Bio-Lumineszenz ist, ist für uns Gottes Glanz – der sich in einem gerechten, ausgerichteten Leben widerspiegelt.“

Hintergrund:

Diakoninnen und Diakone nehmen einen besonderen Dienst im Gesamten der Kirche wahr. Er ist allen Getauften als tätige Nächstenliebe aufgetragen. 

Sie werden dazu zu einem hervorgehobenen Dienst berufen: Sie sind Sozialarbeiter:in, Seelsorger:in, Religions- und Gemeindepädagog:in. Sie arbeiten an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Zielgruppen und Formen kirchlicher Arbeit. In der Verbindung von religionspädagogischer und sozialer Profilierung tragen sie zur Verortung der Kirche in ihrer Umgebung bei. 

Diakoninnen und Diakone werden ebenso zum Amt der öffentlichen Verkündigung in Wort und Sakrament berufen – Voraussetzung sind die persönliche Bereitschaft und nachgewiesene Befähigung; dann sind sie zur selbstständigen öffentlichen Verkündigung und zur Leitung von Abendmahlsfeiern berechtigt.