Nahbarkeit und Augenhöhe
Auch Friedo Hansen aus Handeloh erinnerte daran, dass Kirche im ländlichen Raum genauso präsent bleiben muss wie in den Städten – mit starkem Ehrenamt und Glauben, der weitergetragen wird.
Pastorin Anna Kempe aus Lüchow-Dannenberg fragt sich: „Wie geht Kirche, wenn weniger Mittel zur Verfügung stehen?“ Ihr ist wichtig, Strukturen zu hinterfragen und Kirche als bunte, offene Gemeinschaft zu gestalten.
Tobias Mittrach aus Stederdorf wünscht sich juristische und finanzielle Kompetenz in der Landessynode. Ihm liegt eine solide Finanzplanung am Herzen, die Projekte in Jugendarbeit, Diakonie und Kirchenmusik ermöglicht.
Menschen sollen sich ausprobieren dürfen
Sophie Paulig aus Bardowick möchte jungen Menschen eine Stimme geben und das Ehrenamt stärken. „Kirche soll Räume schaffen, in denen Menschen sich begegnen, ausprobieren und entfalten können.“
Auch Peter-Manuel Maschke aus Lüneburg betont die Verantwortung, die Kirche in gesellschaftlichen Fragen hat. Er hofft, dass Kirche nah bei den Menschen bleibt und Ressourcen verantwortungsvoll einsetzt.
Pastorin Simone Uhlemeyer-Junghans aus Winsen engagiert sich besonders im diakonischen Bereich. Ihr Anliegen: Räume schaffen gegen Einsamkeit – Orte, an denen Menschen gesehen werden und Begegnung möglich ist. Für Diakonin Birgit Thiemann aus Lüchow-Dannenberg ist Kirche wie ein Haus, das Schutz bietet und Hoffnung schenkt. Sie wollte mitgestalten, wie Strukturen entstehen, die Mitarbeitende stärken und Menschen Orientierung geben.
Und Pastor Frank Eisel aus Bleckede wünscht sich eine Kirche in Bewegung – musikalisch, kommunikativ und menschlich. Seine Vision: „Eine Kirche, die unterwegs ist, Gemeinschaft lebt und Liebe erfahrbar macht.“
Landesbischof Meister: Herausforderungen und Aufbruch
Landesbischof Ralf Meister gratuliert den gewählten Synodalen und mahnt den Ernst der kommenden Aufgaben an: „In den nächsten sechs Jahren werden wir weiter an ,Anfängen im Glauben‘ arbeiten, die Professionalisierung in der Prävention sexualisierter Gewalt vorantreiben und eine neue Landesbischöfin oder Landesbischof wählen.“ Er wünscht sich eine mutige Synode, die mit Energie und festem Glauben die Zukunft der Kirche gestaltet.
Die Landessynode trifft sich regelmäßig zweimal jährlich öffentlich im DIAKOVERE Henriettenstift in Hannover. Die konstituierende Sitzung der neuen Synode ist für den Februar 2026 geplant. Dazwischen wird in Ausschüssen zu zentralen Themen gearbeitet, von Kirchengesetzen über Haushalt bis hin zu gesellschaftlichen Herausforderungen.
Mit der Kombination aus erprobten Kräften und neuen, engagierten Stimmen aus unterschiedlichen Lebenswelten beginnt die 27. Landessynode eine sechsjährige Legislatur mit großem Optimismus, vielfältigen Ideen und dem gemeinsamen Ziel, Kirche lebendig, offen und zukunftsfähig zu gestalten.