Digitale Premiere: Mitglieder der 27. Landessynode gewählt

Nachricht 08. Oktober 2025

Die 27. Landessynode der hannoverschen Landeskirche ist gewählt – erstmals vollständig per Online-Wahl. Rund 10.000 Wahlberechtigte gaben ihre Stimmen ab, um die Zukunft der Kirche in den kommenden sechs Jahren mitzugestalten. Die neue Synode vereint erfahrene und neue Gesichter, unterschiedliche Generationen und vielfältige Perspektiven.

Hannover, 26.09.2025

Die Landessynode ist das zentrale Kirchenparlament der Landeskirche und trifft entscheidende Weichen für Gesetze, Haushalt und Leitung. In den zehn Wahlkreisen stellten sich 104 Kandidaten zur Wahl, von denen 65 neue Mitglieder gewählt wurden. Mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren, dem Mix aus 52 Prozent Männern und einer beachtlichen Zahl neuer Gesichter wirkt die Synode jung und lebendig.

Aufbruch im neuen Kirchenparlament

„Die Wahl der neuen Landessynode markiert einen wichtigen Aufbruch für unsere Kirche. Mit einer Vielzahl engagierter, erfahrener und junger Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen nimmt die Synode ihre Aufgabe mit viel Energie und frischem Schwung wahr. Gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen ist es wichtig, dass die Kirche vielfältige Stimmen und Perspektiven hört und gemeinsam mutig die Zukunft gestaltet. Ich wünsche den gewählten Mitgliedern Gottes Segen, viel Kraft und Offenheit für neue Impulse in ihrer verantwortungsvollen Arbeit“, sagt Regionalbischöfin Marianne Gorka.

"Insbesondere in Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen ist es wichtig, dass die Kirche vielfältige Stimmen und Perspektiven hört und gemeinsam mutig die Zukunft gestaltet."

Regionalbischöfin Marianne Gorka

Die gewählten Mitglieder der 27. Landessynode aus dem Sprengel Lüneburg verteilen sich auf die Wahlkreise 5 und 6. Im Wahlkreis 5, der die Kirchenkreise Hittfeld, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Uelzen und Winsen/Luhe umfasst, wurden Birgit Thiemann als beruflich Mitarbeitende, die ordinierte Pastorinnen Anna Kempe und Simone Uhlemeyer-Junghans sowie die Ehrenamtlichen Friedo Hansen, Alisa Koopmann, Tobias Mittrach und Sophie Amélie Paulig gewählt. 

Im Wahlkreis 6, der die Kirchenkreise Celle, Gifhorn, Soltau, Walsrode und Wolfsburg-Wittingen repräsentiert, setzen sich die Mitglieder zusammen aus dem beruflich Mitarbeitenden Harald Schilbock, den ordinierten Pastor:innen Franziska Baden und Christian Nickel sowie den Ehrenamtlichen Jakob Gieseking, Ann-Sophie Saar, Hendrik Wolf-Doettinchem und Tom Ziggel. Gemeinsam vertreten sie die vielfältigen Regionen des Sprengels Lüneburg mit ihren unterschiedlichen Herausforderungen und Perspektiven in der Landessynode.

„Kirche soll in unserer Gesellschaft positiv dastehen – und das haben wir selbst in der Hand.“

Jakob Gieseking, Student Kirchenkreis Celle

Stimmen aus dem Sprengel: Engagement für Kirche und Gesellschaft

Im Vorfeld der Wahl haben zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Sprengel Lüneburg Einblicke in ihre Motivation gegeben und erzählt, was sie antreibt, Kirche mitzugestalten. Ihre Themen sind so vielfältig wie die Kirche selbst – von Finanzen über Bildung bis zur digitalen Kirche.

Harald Schilbock aus Nienhagen wünscht sich eine Kirche, die die Belange von Haupt- und Ehrenamtlichen sowie von städtischen und ländlichen Gemeinden gleichermaßen im Blick hat. Der Fundraising-Manager möchte seine Erfahrung einbringen, um Finanzen verantwortungsvoll zu gestalten, Kommunikation zu stärken und Klimaschutz praktisch umzusetzen.

Für eine offene und einladende Kirche

Für Jakob Gieseking aus Altencelle ist klar: „Kirche soll in unserer Gesellschaft positiv dastehen – und das haben wir selbst in der Hand.“ Der 22-Jährige studiert Betriebswirtschaft und engagiert sich ehrenamtlich in seiner Kirchengemeinde. Mit seiner Expertise möchte er zu einer modernen, zukunftsfähigen Kirche beitragen.

Ann-Sophie Saar aus dem Kirchenkreis Gifhorn wünscht sich eine offene und einladende Kirche, in der Menschen Heimat finden – unabhängig davon, ob sie in Stadt oder Land leben. Auch Stefanie Heidemann-Müller aus Wolfsburg-Wittingen betont die Bedeutung von Bildung, Inklusion und Kinderrechten. Als pädagogische Geschäftsführerin von 15 Kitas liegt ihr besonders am Herzen, dass Kinder, Eltern, Familien und Mitarbeitende in der Kirche gehört werden.

Detlef Rogosch aus dem Kirchenkreis Soltau möchte, dass Entscheidungen der Synode näher an den Gemeinden getroffen werden: „Die lebendige Kirche findet vor Ort statt – unabhängig von Gremien. Damit sie lebendig bleibt, brauchen wir starke Ehrenamtliche.“

„Kirche soll in unserer Gesellschaft positiv dastehen – und das haben wir selbst in der Hand.“

Jakob Gieseking, Student Kirchenkreis Celle

Nahbarkeit und Augenhöhe

Pastor Christian Nickel aus Walsrode setzt sich für Transparenz, Aufarbeitung und digitale Kirche ein. „Ich möchte mithelfen, dass Kirche ehrlich, nahbar und auf Augenhöhe bleibt.“

Pastorin Franziska Baden aus Celle trat erneut an. Ihr Anliegen: Jugendarbeit, Familien und gute Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende – für eine Kirche, die Vielfalt lebt und Menschen willkommen heißt. Auch Hendrik Wolf-Doettinchem betont die Verbindung von Bewahren und Verändern: „Prüft alles – behaltet das Gute.“ Ihm ging es um offene Kommunikation, wirtschaftliche Verantwortung und Räume der Begegnung.

Gerhard Koepsel aus Marschacht strebt eine machtsensible Kirche an, die aus Fehlern lernt und Strukturen kritisch überprüft. Mit einem Augenzwinkern sagte er: „Landessynode ist eigentlich das ganze Spektrum zwischen klassischer Oper und veganer Currywurst.“

Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen

Alisa Koopmann aus Clenze kandidierte, um die Stimme junger Menschen einzubringen. Sie wünscht sich eine Kirche, die lebendig, bunt und verantwortungsbewusst mit ihren Ressourcen umgeht. 

Nahbarkeit und Augenhöhe

Auch Friedo Hansen aus Handeloh erinnerte daran, dass Kirche im ländlichen Raum genauso präsent bleiben muss wie in den Städten – mit starkem Ehrenamt und Glauben, der weitergetragen wird.

Pastorin Anna Kempe aus Lüchow-Dannenberg fragt sich: „Wie geht Kirche, wenn weniger Mittel zur Verfügung stehen?“ Ihr ist wichtig, Strukturen zu hinterfragen und Kirche als bunte, offene Gemeinschaft zu gestalten.

Tobias Mittrach aus Stederdorf wünscht sich juristische und finanzielle Kompetenz in der Landessynode. Ihm liegt eine solide Finanzplanung am Herzen, die Projekte in Jugendarbeit, Diakonie und Kirchenmusik ermöglicht.

Menschen sollen sich ausprobieren dürfen

Sophie Paulig aus Bardowick möchte jungen Menschen eine Stimme geben und das Ehrenamt stärken. „Kirche soll Räume schaffen, in denen Menschen sich begegnen, ausprobieren und entfalten können.“

Auch Peter-Manuel Maschke aus Lüneburg betont die Verantwortung, die Kirche in gesellschaftlichen Fragen hat. Er hofft, dass Kirche nah bei den Menschen bleibt und Ressourcen verantwortungsvoll einsetzt.

Pastorin Simone Uhlemeyer-Junghans aus Winsen engagiert sich besonders im diakonischen Bereich. Ihr Anliegen: Räume schaffen gegen Einsamkeit – Orte, an denen Menschen gesehen werden und Begegnung möglich ist. Für Diakonin Birgit Thiemann aus Lüchow-Dannenberg ist Kirche wie ein Haus, das Schutz bietet und Hoffnung schenkt. Sie wollte mitgestalten, wie Strukturen entstehen, die Mitarbeitende stärken und Menschen Orientierung geben.

Und Pastor Frank Eisel aus Bleckede wünscht sich eine Kirche in Bewegung – musikalisch, kommunikativ und menschlich. Seine Vision: „Eine Kirche, die unterwegs ist, Gemeinschaft lebt und Liebe erfahrbar macht.“

Landesbischof Meister: Herausforderungen und Aufbruch

Landesbischof Ralf Meister gratuliert den gewählten Synodalen und mahnt den Ernst der kommenden Aufgaben an: „In den nächsten sechs Jahren werden wir weiter an ,Anfängen im Glauben‘ arbeiten, die Professionalisierung in der Prävention sexualisierter Gewalt vorantreiben und eine neue Landesbischöfin oder Landesbischof wählen.“ Er wünscht sich eine mutige Synode, die mit Energie und festem Glauben die Zukunft der Kirche gestaltet.

Die Landessynode trifft sich regelmäßig zweimal jährlich öffentlich im DIAKOVERE Henriettenstift in Hannover. Die konstituierende Sitzung der neuen Synode ist für den Februar 2026 geplant. Dazwischen wird in Ausschüssen zu zentralen Themen gearbeitet, von Kirchengesetzen über Haushalt bis hin zu gesellschaftlichen Herausforderungen.

Mit der Kombination aus erprobten Kräften und neuen, engagierten Stimmen aus unterschiedlichen Lebenswelten beginnt die 27. Landessynode eine sechsjährige Legislatur mit großem Optimismus, vielfältigen Ideen und dem gemeinsamen Ziel, Kirche lebendig, offen und zukunftsfähig zu gestalten.

„Wie geht Kirche, wenn weniger Mittel zur Verfügung stehen?“ 
 

Anna Kempe, Pastorin Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg

Gewählte Mitglieder aus Wahlkreis 5 und 6 (Sprengel Lüneburg)

Wahlkreis 5 – Kirchenkreise Hittfeld, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Uelzen, Winsen/Luhe

  • Beruflich Mitarbeitende: Birgit Thiemann
  • Ordinierte Pastorinnen: Anna Kempe, Simone Uhlemeyer-Junghans
  • Ehrenamtliche: Friedo Hansen, Alisa Koopmann, Tobias Mittrach, Sophie Amélie Paulig

Wahlkreis 6 – Kirchenkreise Celle, Gifhorn, Soltau, Walsrode, Wolfsburg-Wittingen

  • Beruflich Mitarbeitender: Harald Schilbock
  • Ordinierte Pastor:innen: Franziska Baden, Christian Nickel
  • Ehrenamtliche: Jakob Gieseking, Ann-Sophie Saar, Hendrik Wolf-Doettinchem, Tom Ziggel
Instagram-Kanal Sprengel Lüneburg

Die Kandidat:innen in Videos

Auf dem Instagram-Kanal des Sprebgeks Lüneburg sind alle Kandidat:innen der 27. Wahl zur Landessynode mit Video-Statements zu sehen.

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